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Unix von Kreuz-Ass

* 11.05.1994 - 29.09.2007
braun-weiss
Ahnentafel

Unix | Unser Betriebssystem, ohne das nix lief :-) Der Namen ist beim Brainstorming entstanden


Größe: 53 cm

Ausbildung: Sie war "nur" unsere über alles geliebte Maus, konnte aber viele Tricks


Mein allererster Hund war DER Wunschhund. Schon als kleines Kind wollte ich immer einen Hund, bekam aber nie einen. Damals habe ich zu meinen Eltern gesagt, sobald ich ausgezogen bin, habe ich einen Hund. Sie nahmen mich nicht für voll aber sie hätten es eigentlich besser wissen müssen. Wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, erreiche ich das auch. Mit 23 Jahren bekam ich mein kleines braunes Bärchen Unix. Sie war ein verspielter, aufmerksamer, sensibler und vor Temperament überschäumender Hund. Unser ein und alles. Freundin und Lehrmeister, Tröster in schweren Zeiten, Streitschlichter und Aufmunterer. Einfach der allerbeste Hund der Welt.

Allerdings war sie von Anfang an immer kränklich und ein Tollpatsch wie er im Buche steht. Kaum hatten wir sie zwei Wochen, ist sie in eine Glasscherbe getreten und hat sich den halben Ballen aufgerissen. Nach jeder Impfung hatte sie irgendeinen Infekt und mit zwei Jahren ist sie schwer an Wundstarrkrampf erkrankt. Das alles hat sie mit einem unbändigen Lebenswillen gemeistert. Wenn wir am Boden zerstört waren hat sie uns noch getröstet.

Nach der letzten Impfung mit knapp 13 Jahren ging es stetig bergab. Und das war das schlimmste mit anzuschauen, wie ein ehemals so agiler Hund von Tag zu Tag schwächer und steifer wurde. Wir waren noch am Gardasee im Urlaub und da ging es ihr jeden Tag schlechter. Ich denke, sie hatte einen Schlaganfall. Sie ist beim Gehen nur noch gewankt, sie hat sich nicht mehr hingelegt, weil sie Angst hatte, nicht mehr aufstehen zu können, im Auto hat sie geschrien wie ein kleines Kind und wir haben so gehofft, dass sie es noch nach Deutschland schafft. Ich hätte sie nicht unten lassen können und mit einem toten Hund im Auto wollt ich auch nicht heimfahren. Noch während der Heimfahrt hab ich mit dem TA telefoniert und für den nächsten Tag einen Termin ausgemacht. Die Heimfahrt war eine Horrorfahrt. Alle halbe Stunde haben wir angehalten, weil sie so geschrieen hat, obwohl wir den ganzen Kofferraum mit Decken und Handtücher ausgepolstert haben.

Nachts hat sie so einen Urlaut von sich gegeben, der mir durch Mark und Bein gegangen ist. Als ich zu ihr ging, lag sie auf der Seite und wollte aufstehen. Und dabei ist sie immer wieder umgefallen. Sie hat mich mit ihren grossen, braunen Augen so flehend angeschaut, wie wenn sie sagen wollte, „hilf mir doch“. Ich hab sie dann ganz fest in den Arm und mit zu und ins Bett genommen. Zwischen meinem Mann und mir konnte sie dann noch eine ruhige und geborgene Nacht verbringen aber wir wussten... es ist unsere letzte Nacht. Am nächsten Morgen konnte sie gar nicht mehr aufstehen. Mein Mann ist mit ihr am Boden gesessen und hat sie im Arm gehalten und wollt sie gar nicht loslassen. Das zu sehen, hat mir schier das Herz gebrochen. Als es dann Zeit für den TA war, haben wir sie ins Auto rausgetragen. Ich bin mit ihr im Schoss auf der Rücksitzbank gesessen. Whoopy war im Kofferraum, hat ihren Kopf zwischen die Kopflehnen gelegt und uns keine Sekunde aus den Augen gelassen. Beim TA angekommen, haben wir sie auf die Beine gestellt und sie ist stehen geblieben. Sie hat sogar noch ihr Geschäfle gemacht (so wie wenn sie vorher noch alles erledigen wollte) und ist hoch erhobenen Hauptes zum TA rein.

Sie war ganz ruhig, wie wenn sie wüsste, dass sie jetzt bald keine Schmerzen mehr hat. Schon bei der ersten Spritze hat ihr Herz aufgehört zu schlagen. Sie ist einfach eingeschlafen. Seidem ist das Lied „Wir sind vom selben Stern, ich kann Deinen Herzschlag hörn …. ich nehm den Schmerz von Dir“ von Ich+Ich mein Abschiedslied. Genauso hab ich gefühlt, als sie vor mir auf dem Tisch lag und ich sie im Arm gehalten habe. Inzwischen haben wir auch einen Stern für sie getauft. Immer wenn ich hoch schaue weiss ich, sie schaut zu mir runter.

Für Whoopy war es mindestens genau so schlimm wie für uns, wenn nicht schlimmer. 12 Jahre war Unix ihr ein und alles. Jetzt spielt niemand mehr mit ihr. Mir hat es schier das Herz gebrochen als sie losgerannt ist, sich umgedreht hat und keiner mitgerannt ist. Sie hat die Welt nicht mehr verstanden. Und.. wir dachten eigentlich, jetzt soll Whoopy im Mittelpunkt stehen und unsere ganze Liebe bekommen, die vielleicht in der Zeit mit der Unix zu kurz kam. Aber das wollte sie gar nicht. Und deshalb haben wir uns entschlossen, Easy dazuzuholen.